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Aktuelle Seite: Startseite / Berufe / Maria und Josef

Maria und Josef

30. März 2011 By Wolfgang Bräun 2 Kommentare

o d e r
von wegen ein Josef!
Ein Gerhard!

Ist einer ständig viel gefragt,
und heißt er dann noch
Gerhard Winkler,
hat er’s leicht,
denn meist beweist er
ich bin hier des Hauses Meister.

Viel gefragt und heiß begehrt,
schnell im Bild und nie verkehrt
stets gerufen auf die Schnelle,
ein Hausmeister, der ist meist helle…
und wohl ein Mann für alle Fälle…

Gäb’s ein Handbuch zu bereiten
mit OES so … schätzungsweise
1000 Seiten,
sind es dann doch nur eher zehn,
die – ohne gleichen –
einem Hausmeister wohl reichen.

Für zehn Fälle grade stehen,
ja, so ein Hausmeister hat’s schön.

Winterdienst oder Klopapier,
Herr Winkler, ich kann nichts dafür,
mir ist das eben so passiert,
ein Hausmeister nie reklamiert.

Stets hat er ein tröstend Wort,
doch ist der Ursach‘ Depp
dann endlich fort,
denkt der Mann der guten Taten,
ach lieber Gott,
die Schöpfung ist hier wohl missraten.

Beginnt ein Wasserhahn zu tropfen,
genügt nicht,
einfach drauf zu klopfen,
denn meist hilft nur,
so ist’s beileibe,
ne klitzekleine Dichtungsscheibe.

Und braucht der Hausmeister mal Hilfe,
weil ein Gerät so richtig schwer,
dann reicht ein Ruf durchs ganze Haus:
Hey, Jungs! Kommt alle einmal her.
Ich hab‘ da grad die Hände voll,
doch wenn ihr das tragt,
das wäre toll.

Ist verstopft im Damen-Klo
eine Schüssel grad mal so,
kommt selbst unser guter Mann
nur mit der großen Spindel ran.

Mit gekonntem Schwung nach links gedreht
was kaum ein Lehrer recht versteht,
gelingt es dann mit leichtem Drücken,
dem Propf hier auf den Pelz zu rücken.

Man hört im Hof ’nen lauten Schrei:
Hört, hört,
der Abfluss ist schon wieder frei.

Für jede Schule weiß man glei,
dass dies auch eine Anstalt sei,
doch ist die Frage eben grad und
wege dem:
Was isch hier denn noch normal,
oder wer isch hier Plem-Plem?

Und drum nimmt mancher sich viel raus,
wir ham ’nen Meister ja im Haus,
drum machen wir hier,
was wir wollen,
und leider oft nicht, was wir sollen.

Klemmt hier ein Fenster, dort ne Tür,
ist meist dazu ein Werkzeug hier.
Doch Gerhard denkt
und meistens leise:
warum schon wieder so ne Sch… Schande
und regelt’s dann auf seine Weise.

Zu den grad benannten Fällen
kann sich nur noch dazu gesellen,
dass da ein Bild soll an ne Wand,
wo vorher doch ein Schrank noch stand.

Dazu muss ein Container her,
da passt dann rein gleich noch viel mehr,
hinweg mit Karten, Kisten, alten Stühlen
von mir aus kann man noch drin wühlen.

So steht bei’s Lehrers dann zuhaus
der alte Scheiß im Reihenhaus…

Ein Hausmeister muss vieles wissen,
nicht immer ist hier alles leicht
von wegen sanftes Ruhekissen,
der Mann hier ist auf Stress geeicht.

So kennt er jeden hier am Ort,
den Maler hier, den Bäcker dort
und auch den Gläschig für’n Abort.

Er kennt Elektriker und Schreiner,
denn wie der es kann, so kann es keiner.

Und geht’s ums Bohren oder Sägen
ums Hämmern oder auch
um sogenannte schiefe Schrägen,
meist ist genau an einer Stelle
der Winkler da und
wie gesagt, dann auch recht helle.

Falls er mal nix reparapiert
mit Schülern mal nix transportiert,
zeigt er auch, so dann und wann,
dass er ein Bär ist, so als Mann.

Na, Mädchen, nennt er alle drei,
auch wenn mal eine Vierzig sei,
so wie im Sekretariat,
wo er zu tun ja täglich hat.

Das heißt,
meist wird wohl eher nur geschwätzt,
und über Lehrer wohl gehetzt,
und über Schüler, welch ein Grauen,
die die Ordnung hier versauen…

Doch ist es dann halt wieder so,
man ist als Gerhard dann doch froh,
wenn täglich dann, bei aller Liebe,
möglichst wenig liegen bliebe,
bei hohem Umsatz mit den Sachen,
die süß und sauer und gebachen
aus der Kantinen-Theke lachen.

Drum kann ein „facility-Manager“
so gut wie gar nicht drauf verzichten,
muss sich mit Kiosk noch verpflichten.

Und mancher Lehrer,
meist solche halt für BWL,
rechnet aus schon mal – ganz schnell-,
Umsatz ist Menge wohl mal Preis,
was des Winklers Maria längst schon weiß

Maria ist Gerhards Partnerin im Leben
kann so dem Manne recht viel geben,
denn soll hier alles gut gelingen
braucht ’s Liebe hier vor allen Dingen.

Ob also Helfer in der Not,
ob Liebeskummer schon mal droht,
ob wohl ein Lehrer, so ein blöder,
kein Schirm hat für ein Schneegestöber,

ob ner Kollegin, so wäng dusslig
und irgendwie dann auch wäng schusslig,
wieder mal und voll daneben
das Fahrrad-Schloss sperrt grad mal eben,

egal, ob wie und ob und wann.
Maria war’s und auch ihr Mann,
und alle man hier oft verwöhnte
von Jahr zu Jahr und für Jahrzehnte.

So freuen wir uns auf den Neuen,
der wird doch nicht die Arbeit scheuen,
dafür gäb’s wohl nur ein Grund,
der Neue hat auch einen Hund.

Denn auch der „Köter“ wird uns fehlen,
so konnte keiner hier was stehlen,
denn auch FILOU
als Kläffer wohl ein richtig Kleiner
der bellte stets
als wäre er von den Großen einer.

Nun, wir hier schaffen erst mal weiter
das ist bei Gott doch auch ein Trost,
in diesem Sinne darauf PROST!

Kategorie: Berufe, Lehrer, Rente und Pension, Schule, Vorträge für ...

Kommentare

  1. Monika Winkler St. Georgen meint

    6. April 2011 um 12:15

    Hi, Herr Bräun,

    ich hab Herrn Arras den Zeitungsbericht
    über die Verabschiedung geschickt und
    heute von ihm den Link bekommen.

    Superklasse, Ihre Reimerei!

    Ich hoffe, dass Sie und Ihre Frau fit sind und grüße herzlich,
    zusammen mit Wolfgang!

    Monika Winkler SangDerge

  2. Oberlehrer meint

    7. April 2011 um 18:43

    ….schön und gut so! www. wird also
    auch in St. Georgen im Schwarzwald
    auf den Bildschirm gebracht.

    Toll und innovativ, diese Bergstädter!

    Danke für das Kompliment!

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