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Aktuelle Seite: Startseite / Alter / Wider die Demenz … oder Leben in „gesicherter Armut“

Wider die Demenz … oder Leben in „gesicherter Armut“

25. November 2015 By Wolfgang Bräun Kommentar verfassen

„Und mein Lieber, wie bringst du als Rentner den Tag so rum?“ – Eine Frage, die all jene interessiert, die sich nicht vorstellen können, Rentner oder Pensionär zu sein. Wohlgemerkt ‚Altersruhe‘ nach genau der Zeit, nach der man schon früher unter „normalen Umständen“ Ruheständler werden konnte: 64 plus/minus und ein paar Monate wegen des langfristig hinaus zu schiebenden Rentenalters auf 67.

Nun mein Lieber, da will ich dir auf deine email-Frage antworten:

Pensionäre resp. Rentner leben in deren „gesicherter Armut“ und zwar so, dass sie lang fühstücken, die Journaille bis zu den Todsanzeigen lesen, sie mittwochs auf den Markt gehen, ohne einen direkten Bedarf zu haben, sie einmal oder zweimal mittags Nachhilfe in Rechnungswesen oder Betriebswirtschaftslehre geben. Sie schreiben Leserbriefe, auf eigenen Blogs und auch für die Tages-Journaille…

Rentner diverser Jahrgänge und meist ziemlich gleicher Gesinnung – wenn auch politisch nicht immer – stehen zwei, drei mal die Woche gegen 10.45 Uhr oder schon früher im Paradies-Cafe, trinken einen Kaffee oder zwei und rauchen zu jeder Tasse zwei HB.

Sie quatschen und blödeln mit anderen armen Rentnern (Boschtle, Bolizischten, ehemaligen Autoverkäufern, sonstigen Arbeitsscheuen und ehemaligen Amtsleitern der Stadt) über die Flüchtlingskrise in Stadt und Land.

Meist werden sie dann gegen die Mittagsstunde bekocht, bügeln zuvor oder am späten Nachmittag zu den Klängen von SWR I noch ein wenig Wäsche weg (die Größe der Stücke ist egal) oder die Aussenlampe wird „repararapiert“.

Täglich geht es gegen 13 Uhr für mindestens eine Stunde „Walken mit die Stöcke“,
es werden auf dem Account die 1.044 Mails geckeckt, man bestellt über ebay in St. Blasien Springerle zwei mal 500 Gramm und amüsiert sich über die armseligen Bekannten, die zum 65 ten am Samstagmorgen im „Rebstock“ (eine Kneipe, deren früherer Wirt Theo Dammert ein Schulkamerad meines Onkels war) eine Flasche 0,7 l Prosecco für 8 Personen (!) ausgeben und zuvor an der Brigach parken, um Parkgebühren zu sparen.

Pünklich um 15.15 h wirde Kaffee getrunken, und irgendwann im Advent ist immer auch 17 Uhr, wo irgendwo ein Glas Sekt zu einer Geschäftserföffnung warten, weil man dort zum Kauf begrüßen will…
Dann warte ich auch auf den Donnerstag, wenn es um 17 Uhr ins Ratzennest geht…Da gibt es dann zwei Bier, eine Brezel und vier HB…Alles klar!?

Kategorie: Alter, Rente und Pension Stichworte: Rentner, Rentnerleben

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